Krankengymnastik

Cassandra Fiedler, geb. Kwade

Cassandra Fiedler, geb. Kwade Physiotherapeutin

Nur Massagen oder steckt doch mehr dahinter?

Definition

In Deutschland wurde der Begriff Krankengymnastik 1994 durch den Begriff Physiotherapie bundesweit ersetzt. Grund dafür war die Anpassung an den internationalen Sprachgebrauch und die Wiedervereinigung.

Bei dem Begriff Physiotherapie handelt es sich um den Oberbegriff, der alle aktiven und passiven Therapieformen umfasst. Unter dem Oberbegriff Physiotherapie findet sich daher einerseits die Krankengymnastik, die dem Physiotherapeuten vorbehalten ist sowie andererseits die physikalische Therapie, also das Berufsfeld, in dem Physiotherapeuten und Masseure gleichberechtigt nebeneinander tätig werden.

Die Krankengymnastik ist ein natürliches Heilverfahren, das sowohl auf passiven (durch äußere Kräfte, zum Beispiel vom Therapeuten geführten) als auch aktiven (selbständig ausgeführten) Bewegungen basiert. Auf diese Weise sollen körperliche Fehlstellungen korrigiert und Heilungsprozesse eingeleitet oder unterstützt werden. Der Patient soll sozusagen die „richtigen“ Bewegungsabläufe erlernen. Daher werden diese physiotherapeutische Verfahren in der Prävention, kurativen Medizin und Rehabilitation angewendet. Damit ist die Physiotherapie eine Alternative oder sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen oder operativen Therapie.

Ausbildung

Physiotherapeuten absolvieren eine drei Jahre andauernde Ausbildung an einer staatlich anerkannten Ausbildungsschule. Sie untergliedert sich in theoretische und praktische Ausbildungsabschnitte. Eine staatliche Prüfung, bestehend aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil, bildet den Berufsabschluss und bei Bestehen die Berechtigung die Berufsbezeichnung Physiotherapeut/in zu tragen.

Durchführung

Bei bestimmten Diagnosen kann der Arzt Krankengymnastik verordnen, denn nur dann darf behandelt werden. Der Physiotherapeut untersucht zunächst vor allem die Beweglichkeit. Durch Abtasten kann er zum Beispiel mögliche Muskelverspannungen oder Veränderungen des Bindegewebes näher bestimmen. Anschließend legt der Therapeut ein individuell ausgerichtetes Behandlungskonzept fest. Ein speziell angepasstes Übungs- und Behandlungsprogramm dient dazu, den körperlichen Zustand zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen.

Krankengymnastik
Krankengymnastik

Kernziele der Krankengymnastik

  1. Linderung von Schmerz
  2. Förderung von Stoffwechsel und Durchblutung
  3. Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit und Koordination
  4. Erhaltung und Verbesserung der Kraft und Ausdauer

Diese Zielbereiche stehen nicht alleine, sondern beeinflussen sich wechselseitig.

Wirkung der Krankengymnastik

Durch einen systematischen und stufenförmigen Behandlungsaufbau werden die normalen körperlichen Funktionen verbessert oder wiederhergestellt. Therapeutische Wirkungen werden beispielsweise erzielt durch:

Behandlungsspektrum

Die Krankengymnastik umfasst eine Vielzahl von speziellen Behandlungsverfahren für fast alle Fachbereiche der Medizin. Unter anderem sind zu nennen:


Krankengymnastik wird häufig bei chronischen Erkrankungen eingesetzt, bei denen eine langfristige oder sogar lebenslange Therapie notwendig ist. In solchen Fällen gibt der Physiotherapeut auch Hilfestellungen zur Alltagsbewältigung, weist in den Gebrauch von Hilfsmitteln (wie Gehstöcken) ein und vermittelt, wie man beispielsweise selbst Bewegungsübungen zu Hause durchführen kann.

In unserer Physiotherapiepraxis bieten wir ein großes Behandlungsspektrum an, welches uns ermöglicht, jeden Patienten ganz individuell an seine Beschwerden und speziellen Anforderungen im Alltag angepasst zu behandeln.

Quellen

flexikon.doccheck.com/de/Physiotherapie, Dr. Frank Antwerpes, Arzt, 2013

www.gesundmed.de/behandlung/physiotherapie-krankengymnastik, Sabine Fischer, Dr. med. M. Waitz, 2008

Deutscher Verband für Physiotherapie – Zentralverband der Physiotherapeuten/Krankengymnasten (ZVK): www.physio-deutschland.de

Physiotherapie in Deutschland: www.physio.de Ausbildung Physiotherapeut/in

Ebelt-Paprotny, G. et al.: Leitfaden Physiotherapie. Urban & Fischer, München 2008

Krämer, J. et al.: Orthopädie. Springer, Heidelberg 2005

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