Kinesiotapes oder kinesiologisches Tapen

Stephanie Stöger

Stephanie Stöger Physiotherapeutin

Ein Tape ist ein Pflasterklebeverband. Das Kinesio-Tape (Kinesio von griechisch Bewegung) beruht auf der Wirkung und Eigenschaft eines speziellen Tapes, welches aufgrund seiner Elastizität ein maximales Bewegungsausmaß ermöglicht. Im Gegensatz zu den klassischen (weißen) Tapes, die dazu dienen, Gelenke zu fixieren oder angerissene Bänder zu stabilisieren, wirken Kinesio-Tapes auf Strukturen wie Bänder, Muskeln und Lymphbahnen dynamisch.

Tapebeschaffenheit

Beim Kinesio-Tape handelt es sich um ein Baumwollgewebe, welches mit Elastan-Fäden längs durchzogen ist. Beim Einsatz im Sportbereich wird eine Tape-Variante empfohlen, bei der der Baumwollanteil durch ein Viskosematerial ersetzt wird.
Der im Tape verwendete Acrylatkleber ist latex- und wirkstofffrei und wird durch Anreiben auf der Haut und der Körperwärme aktiviert.
Das Tape ist luft- und feuchtigkeitsdurchlässig. Es ist wasserbeständig, so daß es auch während des Duschens, beim Schwimmen und bei erhöhter Schweißbildung (z.B. Sport, Sauna) haften bleibt.

Wirkung

Das Kinesio-Tape funktioniert über die Reizung der Hautrezeptoren. Beim Aufkleben entsteht eine massageähnliche Wirkung:

Flüssigkeit wird aus dem Gewebe abtransportiert, Entzündungen klingen schneller ab, Schmerzsensoren werden beeinflußt, die Muskulatur wird normotonisiert (entspannt oder aktiviert).
Die Farben der Kinesio-Tapes beruhen auf der ältesten Behandlungsmethode - der Farbtherapie.

Die Hauptfarben sind Rot und Blau. Weitere Farben sind Grün, Gelb, Schwarz, Pink, Beige...


(Quelle: Kintasio, Die Kinesiologie Tape Farben)

Kinesio-Taping

Ursprung

Das Kinesio-Tape und deren Methode stammen ursprünglich aus Japan und wurden 1973 vom Chiropraktiker Kenso Kase entwickelt und basieren z.T. auf den Prinzipien der Kinesiologie (siehe Kinesiologie).

Anwendungsgebiete

Im Bereich der Prävention, z.B. im Sport, aber auch unterstützend zur Behandlung, findet das kinesiologische Tape seine Anwendung, wie z.B. bei:


(Quelle: Kumbrink „K-Taping“)

Vorraussetzungen zum Anlegen eines Tapes

Behandlungsablauf

Entsprechend des ganzheitlichen Konzeptes unserer Praxis, wird der Patient bezüglich der korrekten Anbringung, der Farbwahl wie auch dem optimalen Zeitpunkt der Anwendung ausgetestet. Dies geschieht unter anderem über kinesiologische Tests (siehe Kinesiologie).

Die Tape-Enden werden vor dem Anbringen auf der Haut zur besseren Haftung mittels einer speziellen Schere abgerundet.

Meine persönlichen Erfahrungen durch das Arbeiten mit Kinesio-Tapes in den letzten Jahren haben folgendes gezeigt:
Das Tape sollte, wenn gut verträglich, solange auf der Haut bleiben, bis der Körper es "abgibt", d.h. bei guter Verträglichkeit des Tapes sollte dieses wenn möglich NICHT vom Körper entfernt werden, sondern lediglich abgelöste Enden wieder abgerundet nachgeschnitten werden. Demnach ergibt sich eine Anwendungsdauer je nach individuellem Bedürfnis des Körpers von ca. 3 Tagen bis, in manchen Fällen sogar, einigen Wochen. Wichtig sind einzig und allein das Ergebnis und damit das Wohlbefinden des Patienten.

Kosten

Die Kosten des Kinesio-Tapings richten sich nach dem zeitlichen Aufwand, sowie dem Materialverbrauch.
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