Die Faszienrolle
nicht nur eine gute Geschenkidee, sondern auch eine der effektivsten Möglichkeiten, die Faszien selbst zu behandeln

Stephanie Stöger

Stephanie Stöger Physiotherapeutin

Fortführend zu unserem Artikel „Faszination Faszien“ von Gwendolyn Langer, werde ich im Weiteren die Eigentherapie bzw. Prophylaxe von verklebten Faszien vorstellen, und zwar mittels der Faszienrolle.

Neben Methoden wie Stretching und dynamische Muskelbewegungen, ist vor allem das „Ausrollen“ über den Druck des eigenen Körpergewichtes mit Hilfe einer Faszienrolle eine effektive Möglichkeit, sich bereits mit geringem Zeitaufwand selbst zu behandeln.

Dieser Druck löst sowohl Verklebungen von Faszien als auch kleine Ödeme (Flüssigkeitseinlagerungen).

Übungsausführung

Dazu rollt man mit dem betroffenen Muskel in entspannter Position über die Rolle und dosiert über die Stützfunktion von Armen und/oder Beinen den Druck des darauf lastenden Körpergewichtes und somit die Intensität der Übung. Es empfiehlt sich, über die verhärtete Stelle sehr langsam zu rollen, auf schmerzhaften Stellen eventuell sogar länger liegen zu bleiben. Zu Beginn sind diese Übungen meist recht schmerzhaft (müssen aber immer gut auszuhalten sein!), doch dies bessert sich schnell. Wie bei jeder Therapie bzw. Übung ist es ganz wichtig, auf das eigene Empfinden zu achten um diese dosiert und damit auch erfolgreich anzuwenden. Wir helfen Ihnen gerne und bieten Ihnen gegebenenfalls geeignete Alternativen an.

Empfehlenswert ist sicherlich eine persönliche Einführung Ihres Physiotherapeuten, der Ihnen auf Sie persönlich abgestimmte Übungen zeigt. Diese hängen von Ihren Beschwerden, Ihrer beruflichen und privaten Situation, sowie Ihrem aktuellen Trainingszustand ab.

Die häufigsten Übungen mit der Faszienrolle in unserer Praxis sind:

  1. Für die Nackenmuskulatur/-faszien in Rückenlage (z.B. bei verspannter Nackenmuskulatur und Kopfschmerzen).


  2. Für die vordere Oberschenkelmuskulatur/-faszien im Unterarmstütz ( v.a. nach langem Sitzen oder Fahrradfahren, aber auch bei Rücken-und Knieschmerzen).


  3. Für die Rückenmuskulatur/-faszien im Stand an der Wand (weniger Gewicht) oder in Rückenlage (verstärkte Variante), jeweils mit Querposition der Faszienrolle.



Ziele beim Arbeiten mit der Faszienrolle

  1. Lösen und Mobilisieren von verklebten Faszien.
  2. Auflösen von kleinen Ödemen.
  3. Bei vielen Techniken wird zusätzlich eine Stabilisation von Armen, Beinen und Rumpf erzielt und damit ein Kraftaufbau bewirkt.

Wahl der Faszienrolle

Seit ca. 2 Jahren arbeiten wir in unserer Praxis sehr intensiv mit der Faszienrolle und haben schon viele Modelle von unterschiedlichen Anbietern getestet. Unser persönlicher Favorit ist die Faszienrolle „Wave“ von der Firma Pino, und zwar aus folgenden Gründen:


Zu jeder „Pinofit Faszienrolle Waves“ gibt es zusätzlich ein sehr anschauliches Übungsplakat. Außerdem kann man auf YouTube unter „Pinofit Faszienrolle“ zu jeder Übung ein eigenes Video, welches sehr ausführlich die Ausgangsstellung und Ausführung der jeweiligen Übung zeigt, anschauen. Aber auch hier gilt:

Richtig ist, was gut tut!

Zeitpunkt und Dauer der Anwendung der Faszienrolle

Der Zeitpunkt des Trainings hängt vom individuellen Zeitplan ab. Günstig ist sicherlich eine Behandlung der Faszien direkt nach dem Sport, aber auch nach der Arbeit. Aufgrund meiner eigenen Erfahrung befürworte ich eine regelmäßige Anwendung von ca. 3 mal pro Woche von mindestens 5 Minuten (gerne auch länger).

Fazit

Die Faszienrolle ersetzt bei stärkeren Beschwerden nicht den Physiotherapeuten, kann aber gerade in der therapiefreien Zeit das Behandlungsergebnis erhalten bzw. weiter verbessern.



Scheuen Sie sich nicht, uns persönlich auf die Faszienrolle anzusprechen!

Vielen Dank für die Bereitstellung der Videos an die Firma Pino GmbH.

Wir stellen uns vor